Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Mitarbeiter

Zum Ende des Geschäftsjahres 2016 beschäftigte der Konzern weltweit 116.434 Mitarbeiter. Im Jahr 2016 absolvierten 1.225 Personen eine Berufsausbildung in den inländischen Bertelsmann-Unternehmen.

Die Personalstrategie ist darauf ausgerichtet, die Umsetzung der Konzernstrategie zu unterstützen. Im Mittelpunkt standen auch 2016 die Weiterentwicklung und Weiterbildung der Mitarbeiter. Dies beinhaltete eine umfangreiche Anpassung der zentralen Talentmanagementprozesse und -instrumente sowie die weitere Etablierung von Talent Pools. Die kontinuierliche Weiterbildung der Mitarbeiter ist Basis für die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens. Daher wurde das Weiterbildungsangebot der Bertelsmann University weiter digitalisiert und ausgebaut. Zudem verfügten Ende 2016 über 80.000 Mitarbeiter in 31 Ländern über einen Zugang zu Weiterbildungsangeboten der konzernweiten HR-IT-Plattform „peoplenet“.

Partnerschaft bedeutet bei Bertelsmann vor allem, gemeinsam mit den Mitarbeitern das Unternehmen zu gestalten. Daher ist die Mitarbeiterbefragung bei Bertelsmann seit vielen Jahren ein wichtiges Instrument. 2016 nahmen 89 Prozent der Mitarbeiter an der weltweiten Befragung teil. Auch der Dialog der Interessenvertreter untereinander sowie der Dialog mit dem Bertelsmann-Management sind für die partnerschaftliche Unternehmenskultur von hoher Bedeutung. Dazu fanden 2016 unterschiedliche Konferenzen statt, auf denen insbesondere der Umgang mit Veränderungen besprochen wurde. Auf der Diversity-Konferenz im Februar 2016 wurden Business Cases zum Thema Vielfalt im Konzern vorgestellt und neue Konzepte erarbeitet.

Eine Priorität der Personalstrategie ist der Bertelsmann Sense of Purpose. In einem internationalen Dialog mit unterschiedlichen Stakeholdern wurde der Sense of Purpose „To Empower. To Create. To Inspire.“ formuliert und kommuniziert.

Bertelsmann gehört seit 1970 zu den Vorreitern der betrieblichen Gewinn- und Erfolgsbeteiligung. So wurden auch im Jahr 2016 aufgrund der positiven Geschäftsergebnisse im Vorjahr weltweit insgesamt 95 Mio. € (Vj.: 85 Mio. €) an die Mitarbeiter ausgeschüttet.

Unternehmerische Verantwortung

Ziel von Corporate Responsibility (CR) bei Bertelsmann ist es, im Dialog mit allen relevanten Interessengruppen die ökonomischen mit den sozialen und ökologischen Anliegen des Konzerns in Einklang zu bringen.

In diesem Sinne setzte das Bertelsmann Corporate Responsibility Council 2016 seinen bereichsübergreifenden Austausch und die strategische Weiterentwicklung konzernweit bedeutsamer CR-Themenfelder fort. Im Fokus standen dabei sowohl Mitarbeiterbelange wie Weiterbildung, faire Arbeitsbedingungen, Gesundheit und Diversity als auch Gesellschafts- und Umweltbelange wie Pressefreiheit, Mediennutzer-/Kundenschutz und Ökoeffizienz.

Über seine Aktivitäten in diesen Themenfeldern berichtete Bertelsmann 2016 im Magazin „24/7 Responsibility“. Zudem veröffentlichte das Unternehmen auf seiner Website einen Online-Index in Übereinstimmung mit den Leitlinien der „Global Reporting Initiative“ (GRI G4) und die inzwischen fünfte Bertelsmann-Klimabilanz mit ausführlichen Details zu klimarelevanten Emissionen und weiteren Umweltdaten. Darüber hinaus engagierte sich Bertelsmann 2016 mit Spenden und vielfältigen Förderinitiativen in den Bereichen Bildung, Kultur, Wissenschaft und Kreativität.

Innovationen

Unternehmen investieren in die Forschung und Entwicklung neuer Produkte, um nachhaltig ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Die Medienbranche ist gleichermaßen darauf angewiesen, innovative Medieninhalte sowie mediennahe Produkte und Dienstleistungen in einem sich rasant entwickelnden Umfeld zu schaffen. Anstelle herkömmlicher Forschungs und Entwicklungsaktivitäten sind daher für Bertelsmann vor allem die eigene Innovationskraft und die Unternehmensentwicklung von wesentlicher Bedeutung. Insbesondere Produktinnovationen, Investitionen in Zukunftsmärkte sowie die Integration neuer Technologien sind ausschlaggebend für einen langfristigen Unternehmenserfolg. Darüber hinaus ist die Innovationskompetenz von hoher Bedeutung für die Umsetzung der Strategie und wird künftig noch stärker organisatorisch im Bertelsmann-Konzern verankert.

Bertelsmann setzt auf Innovationen und Wachstum in Kerngeschäften und neuen Geschäftsfeldern. Das kontinuierliche Verfolgen bereichsübergreifender Trends und die Beobachtung neuer Märkte zählen zu den wesentlichen Erfolgsfaktoren des Innovationsmanagements. Auf Konzernebene identifiziert Bertelsmann gemeinsam mit den Unternehmensbereichen kontinuierlich innovative Geschäftsansätze und setzt sie um. Zusätzlich zu den marktnahen Aktivitäten werden konzernweite Initiativen vorangetrieben, die den Wissensaustausch und die Zusammenarbeit aktiv fördern. Auf regelmäßig stattfindenden Innovationsforen diskutieren Führungskräfte mit internen und externen Experten über Erfolgsfaktoren für Innovation und Kreativität.

Die Innovationen der RTL Group konzentrieren sich auf drei Kernthemen: die Entwicklung und den Erwerb neuer hochwertiger TV-Inhalte und -Formate, die Nutzung aller digitalen Verbreitungswege sowie den Ausbau vielfältiger Vermarktungs- und Monetarisierungsformen. Zu den neuen innovativen TV-Formaten zählen unter anderem „The Young Pope“, eine Produktion der italienischen Fremantle-Media-Tochter Wildside, und die in Produktion befindliche Romanadaption „American Gods“ durch Fremantle Media North America. Zudem baute die RTL Group ihre Position in der Vermarktung von Onlinevideos weiter aus. Insbesondere die Übernahme von Smartclip durch die Mediengruppe RTL Deutschland stärkte die Technologiekompetenz der RTL Group und bietet in Kooperation mit SpotX weltweite Innovationsmöglichkeiten. Der Austausch von Informationen und Wissen innerhalb der RTL Group erfolgt in Synergy Committees. Da die Bedeutung von „Big Data“ und der Bereitstellung sowie Nutzung von Daten weiter zunimmt, wurde bei der Mediengruppe RTL Deutschland im Jahr 2016 die Position des Leiters Smart Data neu geschaffen.

Die Innovationen bei Penguin Random House umfassen mehrere Schwerpunkte, darunter neuartige Ansätze bezogen auf Inhalte, Vertrieb und die Interaktion mit Verbrauchern. Im digitalen Bereich untersucht das Unternehmen zusammen mit bekannten Branchenakteuren neue Technologien. Ein Beispiel hierfür aus den USA ist die Aufnahme von Kinderbuchtiteln in die sprachgesteuerte Plattform Google Home. Außerdem identifiziert Penguin Random House weiterhin neue Wege, wie Leser Autoren und ihre Werke entdecken können, um dadurch ein möglichst breites Publikum zu erreichen. Beispiele dafür sind Subway Reads, eine achtwöchige Werbekampagne in den USA, bei der Zugpendlern E-Books von Penguin Random House zur Verfügung gestellt wurden, sowie Puffin World of Stories, eine Partnerschaft mit OnBlackheath für ein Familienfestival in Großbritannien.

Die Innovationen bei Gruner + Jahr in verschiedenen Marktsegmenten standen 2016 ebenso im Mittelpunkt wie die digitale Transformation. Das Digitalgeschäft wuchs stark, auch aufgrund deutlich gestiegener Werbeumsätze bei den Markenwebsites und beim Performance-Vermarkter Ligatus, innovativer Eigenentwicklungen wie der Vermarktungsplattformen InCircles und AppLike und des Multichannel-Food-Netzwerks „Club of Cooks“. Mit dem „Schöner Wohnen“-Shop erweiterte G+J seine E-Commerce-Aktivitäten. Das von Gruner + Jahr und dem Landwirtschaftsverlag gegründete Verlagshaus Deutsche Medien-Manufaktur brachte innovative Magazine wie „Wolf“ und „Essen & Trinken mit Thermomix“ erfolgreich auf den Markt. Zudem entstand mit Territory der führende Content-Communication-Dienstleister Deutschlands.

Die Innovationen bei BMG betreffen vor allem den Marktzugang und Produktinnovationen. Dazu gehörten 2016 die weltweite Bündelung des Vertriebs im Labelgeschäft auf einen Vertriebspartner hin (Warner/ADA) und die Entstehung des Songwriterworkshop-Modells SoundLab. In China baute BMG die Zusammenarbeit mit Alibaba Music, der Musiksparte des E-Commerce-Unternehmens Alibaba, weiter aus, um neue Musikangebote für den Markt in China zu entwickeln und internationalen Künstlern den Zugang zu digitalen Musikplattformen in China zu erleichtern. Im digitalen Bereich erweiterte BMG das Management audiovisueller Inhalte auf Livestreaming und strahlte so Konzertmitschnitte der Künstlerinterpreten Albert Hammond, Katie Melua und LP im Rahmen seines Fernsehprogramms „Berlin Live“ in Zusammenarbeit mit Arte live im Internet aus.

Die Innovationen bei Arvato wurden in diversen Feldern vorangetrieben. Hierzu zählen die Förderung des internen Austauschs zu Innovationsthemen und eine Analyse zur Nutzung innovativer Technologien ebenso wie Investitionen in innovative Projekte im Bereich Cloud-Infrastruktur, Innovationspartnerschaften, unter anderem mit IBM Watson, die Entwicklung neuer Produkte und Lösungen im Bereich Betrugsbekämpfung sowie Beteiligungen an innovativen Unternehmen.

Die Innovationen der Bertelsmann Printing Group liegen vor allem im Bereich der Optimierung von Technologie und Prozessen sowie im Bereich der Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen. Ein innovativer Ansatz ist die Entwicklung und Markteinführung des optischen Datenträgers Ultra HD Blu-ray 100 durch Sonopress. Im Sommer 2016 erhielt der Speichermedienproduzent Sonopress die Zertifizierung für den neuartigen optischen Datenträger, nahm die vollautomatische Fertigung auf und positionierte sich damit erfolgreich in einem neuen Marktsegment.

Die Innovationen der Bertelsmann Education Group liegen in der weiteren Entwicklung digitaler Bildungsangebote. So entwickelte Relias Learning über 400 neue Onlinekurse für Mitarbeiter der Gesundheitsbranche und startete lokale Angebote in Großbritannien, Deutschland und China. Zudem konnten die Fähigkeiten im Bereich Analytics ausgebaut werden, mit dem Ziel, Lernangebote zu personalisieren und Leistungsverbesserungen in Unternehmen herbeizuführen. Bei Udacity wurden unter anderem mit „Self-Driving Car Engineer“ und „Artificial Intelligence“ weitere Ausbildungsprogramme entwickelt, die Studenten für die Technologiejobs der Zukunft qualifizieren.