Konsolidierungsgrundsätze

Der Bertelsmann-Konzernabschluss beinhaltet den Abschluss des Mutterunternehmens sowie von dessen Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen.

Tochterunternehmen sind Unternehmen, die von der Bertelsmann SE & Co. KGaA gemäß IFRS 10 beherrscht werden. Die Einbeziehung in den Konzernabschluss beginnt zu dem Zeitpunkt, ab dem die Möglichkeit der Beherrschung besteht, und endet, wenn Bertelsmann die Möglichkeit der Beherrschung verliert. Der Gewinn oder Verlust und jede Komponente des Gesamtergebnisses werden den Anteilseignern des Mutterunternehmens und den nicht beherrschenden Anteilen zugeordnet, auch wenn dadurch die nicht beherrschenden Anteile einen Negativsaldo aufweisen.
Unternehmenszusammenschlüsse werden entsprechend IFRS 3 nach der Erwerbsmethode bilanziert. Anteile nicht beherrschender Anteilseigner werden mit den anteiligen beizulegenden Zeitwerten der Vermögenswerte und Schulden bewertet. Wenn die übertragene Gegenleistung des Unternehmenszusammenschlusses oder die den identifizierbaren Vermögenswerten und übernommenen Schulden des erworbenen Unternehmens zuzuweisenden beizulegenden Zeitwerte zum Zeitpunkt der erstmaligen Bilanzierung nur provisorisch bestimmt werden können, wird der Unternehmenszusammenschluss mittels dieser provisorischen Werte bilanziert. Die Fertigstellung der erstmaligen Bilanzierung erfolgt in Übereinstimmung mit IFRS 3.45 unter Berücksichtigung des Bewertungszeitraums von einem Jahr. Vergleichsinformationen für Berichtsperioden vor Fertigstellung der erstmaligen Bilanzierung werden so dargestellt, als wären sie bereits zum Erwerbszeitpunkt vollzogen.
Änderungen der Beteiligungsquote des Mutterunternehmens an einem Tochterunternehmen, die nicht zu einem Verlust der Beherrschung führen, werden als Eigenkapitaltransaktionen bilanziert. Nach dem Verlust der Beherrschung eines Tochterunternehmens erfolgt dessen Endkonsolidierung entsprechend den Vorschriften des IFRS 10. Alle an dem ehemaligen Tochterunternehmen weiterhin gehaltenen Anteile sowie alle von dem ehemaligen oder an das ehemalige Tochterunternehmen geschuldeten Beträge werden ab dem Zeitpunkt des Beherrschungsverlustes gemäß der anzuwendenden IFRS bilanziert.

Gemeinschaftsunternehmen gemäß IFRS 11 und assoziierte Unternehmen werden nach der Equity-Methode gemäß IAS 28 in den Konzernabschluss einbezogen. Assoziierte Unternehmen sind Unternehmen, auf die Bertelsmann maßgeblichen Einfluss ausübt. Dies ist regelmäßig bei Stimmrechtsanteilen zwischen 20 und 50 Prozent der Fall. Bei geringerem Anteilsbesitz wird die Bilanzierung nach der Equity-Methode durch das Vorliegen eines maßgeblichen Einflusses nach IAS 28.6 begründet.

Bei einem Übergang von der Bilanzierung als Finanzinvestition hin zu der Equity-Methode werden die Vorschriften des IFRS 3 analog angewendet, sodass der beizulegende Zeitwert der Altanteile im Übergangszeitpunkt in die Anschaffungskosten der at-equity bilanzierten Beteiligung einfließt. Die Differenz zwischen Zeit- und Buchwert der Altanteile wird ergebniswirksam erfasst. Bei der Anwendung der Equity-Methode auf ein assoziiertes Unternehmen oder ein Gemeinschaftsunternehmen, das eine Investmentgesellschaft ist, behält Bertelsmann, das selbst keine Investmentgesellschaft ist, in der Regel die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert bei, die das Beteiligungsunternehmen auf seine Beteiligungen an Tochterunternehmen anwendet.

Unwesentliche Beteiligungen werden im Bertelsmann-Konzern unter Berücksichtigung von IAS 39 dargestellt.

Konsolidierungskreis

Bertelsmann ist an der RTL Group mit 75,1 Prozent und an Penguin Random House mit 53 Prozent als Mehrheitsgesellschafter beteiligt. Gruner + Jahr, BMG, Arvato, die Bertelsmann Printing Group und die Bertelsmann Education Group sowie Bertelsmann Investments gehören jeweils zu 100 Prozent zu Bertelsmann.

Zusammensetzung Konsolidierungskreis  

TochterunternehmenGemeinschafts-
unternehmen
Assoziierte UnternehmenGesamt
31.12.201631.12.201531.12.201631.12.201531.12.201631.12.201531.12.201631.12.2015
RTL Group27226812142821312303
Penguin Random House9095119196
Gruner + Jahr1331318823143142
BMG7269117370
Arvato1922055511198211
Bertelsmann Printing Group32343234
Bertelsmann Education Group2317562823
Bertelsmann Investments9815102418
Corporate1)515615157
Gesamt87488326295242952954

Entwicklung Konsolidierungskreis  

Deutsch­landFrank­reichGroß­britan­nienÜbriges EuropaUSASonstige LänderGesamt
Einbezogen zum 31.12.201529211313820184126954
Zugänge261191081882
Abgänge22915255884
Einbezogen zum 31.12.201629611513218687136952

Nicht im Konsolidierungskreis enthalten sind 227 (Vj.: 224) Unternehmen ohne nennenswerten Geschäftsbetrieb und mit einer insgesamt untergeordneten Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Bertelsmann-Konzerns. Die vollständige Liste des Anteilsbesitzes des Bertelsmann-Konzerns gemäß § 313 Abs. 2 HGB wird als Anlage zum vorliegenden Konzernabschluss im Bundesanzeiger veröffentlicht und auf der Hauptversammlung ausgelegt.

Akquisitionen und Desinvestitionen

Im Geschäftsjahr 2016 betrug der Cashflow aus Akquisitionstätigkeit insgesamt 278 Mio. € (Vj.: 166 Mio. €), davon entfielen auf die Neuerwerbe des Berichtsjahres nach Abzug erworbener liquider Mittel 250 Mio. € (Vj.: 151 Mio. €). Die übertragene Gegenleistung im Sinne von IFRS 3 belief sich auf insgesamt 354 Mio. € (Vj.: 172 Mio. €) unter Berücksichtigung von bedingten Bestandteilen in Höhe von 21 Mio. € (Vj.: 8 Mio. €). Des Weiteren wurden im Zusammenhang mit den Unternehmenserwerben Put-Optionen in Höhe von 18 Mio. € (Vj.: 9 Mio. €) bilanziert.

Im März 2016 erwarb die RTL Group 93,75 Prozent der Anteile an der Smartclip Holding AG einschließlich ihrer fünf Tochtergesellschaften. Smartclip bündelt das Onlinevideo-Inventar von über 700 Publishern weltweit und steuert die Integration und Auslieferung der Videowerbung auf sämtlichen internetfähigen Geräten. Das Unternehmen ergänzt die Investitionen der RTL Group im Bereich der digitalen Werbevermarktung. Das Bundeskartellamt erteilte im April 2016 die Genehmigung für die Übernahme. Die übertragene Gegenleistung betrug 48 Mio. € und wurde vollständig durch Zahlungsmittel erbracht. Aus der Kaufpreisallokation ergab sich ein steuerlich nicht abzugsfähiger Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 38 Mio. €. Dieser Wert resultiert aus den Fähigkeiten und der Marktkompetenz der Belegschaft von Smartclip sowie den erwarteten Synergieeffekten. Die RTL Group hat eine Put- und Call-Option für die verbliebenen nicht beherrschenden Anteile von 6,25 Prozent, die 2017 ausübbar ist. Der Ausübungspreis der Put-Option basiert auf einer variablen Komponente mit einer Obergrenze, deren 100-Prozent-Basis bei 200 Mio. € liegt. Der zugehörige Betrag wurde bei der Erstbewertung als finanzielle Verbindlichkeit zum Barwert des Rückzahlungsbetrags in Höhe von 4 Mio. € mit einer entsprechenden Reduzierung des Eigenkapitals angesetzt. Die Folgebewertung der finanziellen Verbindlichkeit erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten und beträgt zum 31. Dezember 2016 6 Mio. €. Die Neubewertungen der Verbindlichkeit werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Die mit der Transaktion verbundenen Aufwendungen betrugen weniger als 1 Mio. € und wurden ergebniswirksam erfasst.

Im Mai 2016 übernahm die französische G+J-Tochter Prisma Media 100 Prozent der Anteile an der Groupe Cerise. Das Unternehmen ist vor allem aufgrund seiner Videoangebote einer der führenden digitalen Bewegtbild-Anbieter Frankreichs. Durch die Akquisition stärkt Gruner + Jahr die Position von Prisma Media in den für die digitale Entwicklung strategisch wichtigen Bereichen Video, Mobile, Technologie und soziale Netzwerke. Die übertragene Gegenleistung betrug 42 Mio. € und wurde vollständig durch Zahlungsmittel erbracht. Aus der Kaufpreisallokation ergab sich ein steuerlich nicht abzugsfähiger Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 32 Mio. €, der im Wesentlichen Synergiepotenziale repräsentiert, die aus der Verbindung bestehender Marken und Geschäfte und einer Stärkung der Position in digitalen Werbemärkten realisiert werden sollen. Die mit der Transaktion verbundenen Aufwendungen betrugen weniger als 1 Mio. € und wurden ergebniswirksam erfasst.

Im Dezember 2016 übernahm die Bertelsmann Education Group 100 Prozent an Advanced Practice Strategies (APS), einem Anbieter von E-Learning-Produkten im Bereich klinische Einschätzungen und Performance Improvement für US-Krankenhäuser. Das Produktangebot umfasst Kurse zur Leistungsverbesserung und diverse Einstellungstests. Mit der Akquisition erweitert die Bertelsmann Education Group ihr Leistungsspektrum im Bereich der Akutversorgung im Gesundheitswesen und stärkt ihr Dienstleistungsangebot im Hinblick auf die zielgerichtete Bereitstellung von Online-Weiterbildungsangeboten und Einstellungstests. Die vorläufig übertragene Gegenleistung gemäß IFRS 3 beträgt 79 Mio. € unter Berücksichtigung von bedingten Bestandteilen in Höhe von 9 Mio. €. Als Teil der Übernahme wurde ein potenzieller Earn-out von maximal 40 Mio. USD vereinbart. Das Erreichen des Earn-outs basiert auf definierten Schwellenwerten hinsichtlich neu abgeschlossener, annualisierter Kundenverträge Ende 2016 und Ende des ersten Quartals 2017. Aus der Kaufpreisallokation ergab sich ein steuerlich nicht abzugsfähiger Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 67 Mio. €, der im Wesentlichen Synergiepotenziale repräsentiert, die – neben Kostensynergien – vor allem aus dem aus der Akquisition resultierenden verbesserten Marktzugang im Bereich der Akutversorgung und der Erweiterung des Leistungsspektrums von Relias Learning realisiert werden sollen. Aufgrund der zeitlichen Nähe zum Bilanzstichtag ist die Kaufpreisallokation vorläufig. Die mit der Transaktion verbundenen Aufwendungen betrugen 1 Mio. € und wurden ergebniswirksam erfasst.

Außerdem tätigte der Bertelsmann-Konzern im Geschäftsjahr 2016 mehrere Akquisitionen, die für sich genommen nicht wesentlich waren. Nach Abzug erworbener liquider Mittel erfolgten für diese Akquisitionen Zahlungen in Höhe von 105 Mio. €, die übertragene Gegenleistung im Sinne von IFRS 3 belief sich für diese Akquisitionen auf 185 Mio. € unter Berücksichtigung von bedingten Bestandteilen in Höhe von 12 Mio. €. Aus den sonstigen Akquisitionen entstanden Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von 118 Mio. €, die Synergiepotenziale widerspiegeln und in Höhe von 46 Mio. € steuerlich abzugsfähig sind. Die mit den Transaktionen verbundenen Aufwendungen betrugen 4 Mio. € und wurden ergebniswirksam erfasst.

Die Kaufpreisallokationen berücksichtigen sämtliche bis zur Aufstellung dieses Abschlusses verfügbaren Informationen über Fakten und Umstände, die zum jeweiligen Erwerbszeitpunkt bestanden. Soweit innerhalb des zwölfmonatigen Bewertungszeitraums nach IFRS 3 weitere solche Fakten und Umstände bekannt werden, erfolgt eine entsprechende Anpassung der Kaufpreisallokation.

Die beizulegenden Zeitwerte der Vermögenswerte und Schulden der Akquisitionen zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung auf Basis der derzeit zum Teil vorläufigen Kaufpreisallokationen können der folgenden Tabelle entnommen werden:

Auswirkungen der Akquisitionen  

in Mio. €SmartclipGroupe CeriseAdvanced Practice
Strategies
SonstigeSumme
Langfristige Vermögenswerte
Geschäfts- oder Firmenwerte383267118255
Sonstige immaterielle Vermögenswerte9131968109
Sachanlagen22
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen66
Sonstige langfristige Vermögenswerte156
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte88
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen9253248
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte314
Liquide Mittel11133146
 
Schulden
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen22
Finanzschulden156
Sonstige finanzielle und nicht finanzielle Verbindlichkeiten2251669112
 
Nicht beherrschende Anteile1910

Sämtliche im Geschäftsjahr 2016 getätigten Neuerwerbe im Rahmen des IFRS 3 trugen seit der Erstkonsolidierung 128 Mio. € zum Umsatz und 3 Mio. € zum Konzernergebnis bei. Bei Einbeziehung dieser Neuerwerbe ab dem 1. Januar 2016 hätten diese 261 Mio. € zum Umsatz und 9 Mio. € zum Konzernergebnis beigetragen. Der beizulegende Zeitwert der erworbenen Forderungen beläuft sich zum Erwerbszeitpunkt auf 54 Mio. €. Davon entfallen 38 Mio. € auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie 16 Mio. € auf sonstige Forderungen. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind nur in geringem Umfang wertberichtigt, sodass der Bruttobetrag der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 38 Mio. € beträgt. Die sonstigen Forderungsposten sind ebenfalls nur in geringem Umfang wertberichtigt, sodass der beizulegende Zeitwert dem Bruttobetrag entspricht.

Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden erfolgt bei der Anwendung des IFRS 3 vorrangig nach dem marktpreisorientierten Verfahren. Danach werden Vermögenswerte und Schulden mit ihren an einem aktiven Markt feststellbaren Preisen bewertet. Ist eine Bewertung nach dem marktpreisorientierten Verfahren nicht möglich, wird das kapitalwertorientierte Verfahren herangezogen. Danach ergibt sich der beizulegende Zeitwert eines Vermögenswerts bzw. einer Schuld als Barwert der zukünftig zufließenden bzw. abfließenden Zahlungen (Cashflows).

Im Rahmen der Desinvestitionen, die im Wesentlichen auf die Unternehmensbereiche Gruner + Jahr und Arvato entfallen, leistete der Bertelsmann-Konzern nach Berücksichtigung abgehender liquider Mittel Zahlungsströme in Höhe von -28 Mio. € (Vj.: 2 Mio. €). Die Desinvestitionen haben zu einem Verlust aus Endkonsolidierung von -33 Mio. € (Vj.: -10 Mio. €) geführt, der in der Position „Ergebnis aus Beteiligungsverkäufen“ ausgewiesen wird. Ihre Auswirkungen auf die Vermögenswerte und Schulden des Bertelsmann-Konzerns zum Zeitpunkt der Endkonsolidierung zeigt die nachfolgende Tabelle:

Auswirkungen der Desinvestitionen  

in Mio. €Summe
Langfristige Vermögenswerte
Geschäfts- oder Firmenwerte2
Sonstige immaterielle Vermögenswerte7
Sachanlagen8
Sonstige langfristige Vermögenswerte5
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte6
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte49
Liquide Mittel12
 
Schulden
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen27
Finanzschulden
Sonstige finanzielle und nicht finanzielle Verbindlichkeiten72

Nicht fortgeführte Aktivitäten

Das Ergebnis nach Steuern aus nicht fortgeführten Aktivitäten von 1 Mio. € (Vj.: 3 Mio. €) umfasst Nachlaufeffekte im Zusammenhang mit dem Verkauf von Gesellschaften des ehemaligen Unternehmensbereichs Direct Group.

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Schulden im Zusammenhang mit den zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten

Die Buchwerte der als zur Veräußerung gehaltenen klassifizierten Vermögenswerte und zugehörigen Schulden, die in der Berichtsperiode im Wesentlichen auf den Unternehmensbereich RTL Group („RTL City“) entfallen, sind der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen:

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und zugehörige Schulden  

in Mio. €Summe
Aktiva
Langfristige Vermögenswerte
Geschäfts- oder Firmenwerte2
Sonstige immaterielle Vermögenswerte3
Sachanlagen87
Anteile an at-equity bilanzierten Beteiligungen2
Sonstige langfristige Vermögenswerte1
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte6
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte10
Liquide Mittel3
 
Wertminderungen auf zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte-14
 
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte100
 
Passiva
Kurzfristige Schulden
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen5
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten3
 
Schulden im Zusammenhang mit den zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten8

Die RTL Group hat im Oktober 2016 eine Vereinbarung zum Verkauf der Media Properties Sàrl abgeschlossen. Die Media Properties Sàrl hält die neuen Gebäude der RTL Group in Luxemburg („RTL City“). In diesen Gebäuden, die von der RTL Group zurückgemietet werden, sind sowohl die Hauptverwaltung als auch andere Geschäftsbereiche der RTL Group in Luxemburg untergebracht. Der Verkauf soll im zweiten Quartal 2017 abgeschlossen werden. Die Erlöse aus dem Verkauf der Media Properties Sàrl betragen 154 Mio. € und werden zu einem Veräußerungsgewinn von voraussichtlich 60 Mio. € führen.

Bei Veräußerungsgruppen, die zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bewertet wurden, wurden Wertminderungsaufwendungen in Höhe von 14 Mio. € erfasst, die im Wesentlichen auf eine im Unternehmensbereich Arvato geplante Veräußerung entfallen. Die beizulegenden Zeitwerte sind der Stufe 3 der Hierarchie der nicht wiederkehrenden beizulegenden Zeitwerte zuzuordnen. Die Bewertungen der Stufe 3 basieren auf den Informationen der Vertragsverhandlungen. Die ergebniswirksam erfassten Wertminderungsaufwendungen sind unter den „Sonstigen betrieblichen Aufwendungen“ erfasst.

Zum 31. Dezember 2015 gab es keine nennenswerten Vermögenswerte und zugehörigen Schulden, die als zur Veräußerung gehalten nach IFRS 5 klassifiziert waren.

Fremdwährungsbewertung

Transaktionen, die auf eine von der funktionalen Währung eines Tochterunternehmens abweichende Währung lauten, werden in der funktionalen Währung mit dem Umrechnungskurs am Tag ihrer erstmaligen Bilanzierung erfasst. Zum Bilanzstichtag werden auf Fremdwährung lautende monetäre Vermögenswerte und Verbindlichkeiten in der funktionalen Währung mit dem dann gültigen Stichtagskurs bewertet. Gewinne und Verluste aus diesen Fremdwährungsbewertungen werden erfolgswirksam erfasst. Nicht monetäre Bilanzposten in Fremdwährung werden zu historischen Wechselkursen fortgeführt.

Fremdwährungsumrechnung

Jahresabschlüsse von Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen, die in Fremdwährung aufgestellt wurden, werden gemäß IAS 21 nach dem Konzept der funktionalen Währung in Euro umgerechnet, bevor sie in den Konzernabschluss einbezogen werden. Die Umrechnung der Vermögenswerte und Schulden in die Berichtswährung erfolgt zum Stichtagskurs am Bilanzstichtag, während die Gewinn- und Verlustrechnung mit dem Durchschnittskurs des Geschäftsjahres umgerechnet wird. Unterschiede aus der Währungsumrechnung werden im sonstigen Ergebnis erfasst. Solche Differenzen entstehen bei der Umrechnung von Bilanzposten zu einem Stichtagskurs, der vom vorherigen Stichtagskurs abweicht, sowie durch den Unterschied zwischen Durchschnitts- und Stichtagskurs bei der Umrechnung des Konzernergebnisses. Zum Zeitpunkt der Endkonsolidierung von Konzerngesellschaften werden die jeweiligen kumulierten Umrechnungsdifferenzen, die bis zu diesem Zeitpunkt im sonstigen Ergebnis erfasst und in einem separaten Bestandteil des Eigenkapitals kumuliert wurden, vom Eigenkapital in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert. Für die aus der Sicht des Bertelsmann-Konzerns wichtigsten Fremdwährungen wurden für Zwecke der Währungsumrechnung folgende Euro-Wechselkurse zugrunde gelegt:

Euro-Wechselkurse der wichtigsten Fremdwährungen  

DurchschnittskurseStichtagskurse
Fremdwährung für 1 €2016201531.12.201631.12.2015
Australischer DollarAUD1,48811,47711,45961,4897
Kanadischer DollarCAD1,46601,41781,41881,5116
Chinesischer RenminbiCNY7,35106,97017,32027,0608
Britisches PfundGBP0,81960,72560,85620,7340
US-DollarUSD1,10721,10891,05411,0887